Die Geschichte von iF Design
Die erste Mercedes E-Klasse kommt auf den Markt, die Gleichstellung von Mann und Frau vor dem Gesetz wird im Grundgesetz verankert, und am 16. und 17. Juni findet östlich der Grenze in Berlin ein gigantischer Volksaufstand statt, der sich auf den größten Teil der DDR ausweitet und in Westdeutschland bis 1990 zum Nationalfeiertag wird.
Wir schreiben das Jahr 1953 in der Bundesrepublik Deutschland, und die Auswirkungen des Krieges sind noch immer zu spüren - vor allem in der DDR, aber auch westlich des Eisernen Vorhangs. Die deutsche Industrie, die im besten Fall stagniert und im schlimmsten Fall zerbombt ist, kämpft im In- und Ausland darum, wieder Fuß zu fassen.
Sechs Jahre zuvor hatte die britische Militärregierung in einer unbeschädigten Fabrikhalle im hannoverschen Vorort Laatzen die Hannover Messe gegründet. Die Messe sollte dazu beitragen, dass sich Wirtschaft und Industrie nach dem Krieg erholen - und Hannover zur neuen Messestadt werden, da die alte Messestadt Leipzig nun im sowjetischen Teil Deutschlands lag.
Die Hannover Messe war ein durchschlagender Erfolg: Menschen aus ganz Deutschland besuchten die Messe, um neue Produktionsmittel, Methoden und Erfindungen vorzustellen - und, was besonders wichtig war, um eine Institution zu schaffen, die das Design von Industrieprodukten selbst fördert, verfeinert und feiert: So wurde der iF e.V. gegründet - seither ein Symbol für hochwertiges Design.
Man schätzt, dass über 700.000 Menschen aus aller Welt die Messe besuchten.
Bild: Märklin-Stand auf der ersten Hannover Messe, 1947. Bundesarchiv, Bild 183-2005-0808-508 / CC-BY-SA 3.0